David ist inzwischen zum Vertrauten Sauls geworden. Da der König öfters Schwermutsanfälle hat, ist es unter anderem die Aufgabe Davids, ihn mit seinem Harfenspiel zu erheitern. Aber im Grunde genommen stachelt die dauernde Präsenz des jungen Rivalen die Eifersucht des Königs nur immer heftiger an. Er fühlt in seinem Herzen, dass seine Zeit um ist und dass David der neue Liebling Gottes ist.
Wir sehen zu, wie die wahnsinnige Eifersucht Sauls ihren Höhepunkt erreicht. Er hat seinen Speer gezückt und will damit David durchbohren. In ihm hat sich gleichsam eine geballte Wut aufgeblasen, die jetzt gleich platzen wird. Aber David rechts, das Knäblein mit der kleinen Harfe in der Hand, zwar voll Schrecken, ist von einer ihn schützenden Straße umgeben. Es ist, wie wenn Gott ihn in seine Gnade einhüllen würde, sodass er der tödlichen Drohung entgehen kann.
Am linken und rechten Bildrand sind noch zwei Gesichter zu sehen. Links wohl Jonathan, der Busenfreund Davids, der vor Bekümmernis die Hände ringt, rechts die Tochter Sauls, Michal, die bald die Frau Davids werden wird.
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