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Die Leive-Bibel
Apostelgeschichte - Bild 36
Paulus lehrt zu Athen




Paulus vor dem Areopag © Ulrich Leive


Paulus vor dem Areopag


Die Athener aber alle, auch die Ausländer und Gäste, waren gerichtet auf nichts anders, denn etwas Neues zu sagen oder zu hören.
Paulus aber stand mitten auf dem Gerichtsplatz, und sprach:
Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was drinnen ist, er, der ein Herr ist des Himmels und der Erde, wohnet nicht in Tempeln, mit Händen gemacht;
Sein wird auch nicht von Menschenhänden gepfleget, als der jemands bedürfe, so er selber jedermann Leben und Odem allenthalben gibt.
Und er hat gemacht,
Daß sie den Herrn suchen sollten, ob sie doch ihn fühlen und finden möchten; und zwar, er ist nicht ferne einem jeglichen unter uns.
Denn in ihm leben, weben und sind wir
, als auch etliche Poeten unter euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts.
Und zwar hat Gott die Zeit der Unwissenheit übersehen; nun aber gebeut er allen Menschen, Buße zu tun,
Darum daß er einen Tag gesetzt hat, auf welchen er richten will durch einen Mann, nachdem er ihn hat von den Toten auferweckt.
Da sie hörten die Auferstehung der Toten, da hatten's etliche ihren Spott; etliche aber sprachen: Wir wollen dich davon weiter hören.
Also ging Paulus von ihnen. - (Apg 17,21-22.24-28.30-33)


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Ein Kommentar von Willy Rordorf
Ulrich Leive lässt den Areopag in Athen wirklich zum Hauptplatz der Stadt werden. Da herrscht reger Betrieb, fast wie bei einem Jahrmarkt. Neben denen, die einfach so rumlaufen, sind die, welche sich produzieren: eine Musikgruppe, ein Exhibitionist, und vor allem Redner. Natürlich brauchen sie Zuhörer und Zuschauer, und die sind reichlich vorhanden: einfaches Volk, das da steht und sitzt (mit hübschen Schuhen!), um möglichst viel vom Gebotenen zu erhaschen, aber auch - im Hintergrund - einige Intellektuelle, gut gekleidet, hin und her wandelnd.

Der Apostel Paulus (er ist in der Mitte zu sehen) muss ziemlich laut reden, um sich bemerkbar zu machen. Er beginnt sehr geschickt, indem er den Athenern das Kompliment macht, sie seien fromm, gemessen an den vielen Götterstatuen rundherum. Er habe aber auch einen Altar gesehen, der dem „Unbekannten Gott“ gewidmet sei. Diesen Gott wolle er ihnen nun vorstellen. Darauf malt er ihnen den christlichen Glauben vor Augen. Als er aber von der christlichen Hoffnung der Auferstehung des Leibes berichtet, beginnen die Gebildeten zu lachen: das sei ja Mumpitz, blödes Geschwätz. Unsterblichkeit der Seele, ja, warum nicht?, aber doch nicht ein leibliches Fortleben!

Der Apostel hat in der Weltmetropole Athen nicht viel Erfolg mit seiner Predigt. Neben ein paar Leuten gelingt ihm nur ein Fang: ein Mitglied des areopagitischen Rates, Dionysius. Unter seinem Namen sind pseudepigraphe mystische Schriften erhalten, die im christlichen Mittelalter eine große Rolle spielen werden.


© Willy Rordorf
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Diese Seite wurde zuerst erstellt am 05. 10. 2007 / Zuletzt bearbeitet am 11. 05. 2015

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