Deuteronomium (=Schluss Exodus) Bild 1 und Bild 2
Diese beiden Bilder gehören zusammen. Sie sind der Schluss der Mose-Geschichte. Die Szene situiert sich auf dem Berg Nebo jenseits des Jordans, von wo aus man einen Großteil Palästinas sieht.
Das erste Bild zeigt Mose am Ende seiner Lebenszeit stehend. Er hält Rückschau auf das Vergangene und Vorschau auf das Zukünftige. Das Vergangene ist links zu sehen, ganz in Blau getaucht. Sogar der Engel und der Bauch des Mose sind blau.
Unten stehen die Zelte der Israeliten. Sie haben während vierzig Jahren die Wüsteneien durchquert und viel an Hunger und Durst gelitten, mit Gefahren jeglicher Art gekämpft: mit Seuchen, wilden Tieren, feindlich gesinnten Menschen. Jetzt sind sie am Ziel. Aber die Generation, die beim Auszug aus Ägypten dabei war, ist ausgestorben, die Jungen haben noch nie anderes als Wanderschaft gekannt.
Das soll sich nun ändern. Mose auf dem Berg oben sieht rechts das Land, in das sein Volk ziehen soll. Es ist in warme, einladende Farben gehüllt. Unten ist zwar noch ein Löwe zu sehen, dann aber - jenseits des Jordans - herrscht Fruchtbarkeit. Das Land, in dem „Milch und Honig fließen“, ist durch eine Kuh mit prallem Euter vorgestellt. Dazu gesellen sich Früchte, Palmen. Ganz hinten ist eine feste Stadt zu sehen, nämlich Jericho, die bald den Israeliten gehören wird.
Aber Mose darf nicht die Krönung des Exodus erleben, so zeigt es uns das zweite Bild. Er stirbt auf dem Berg und niemand weiss, wo er begraben liegt. Leive hat diese Szene sehr schön dargestellt. Es geht ein unendlicher Friede von seinem Bild aus. Der Mutterengel kommt herab aus dem Himmel und legt sich neben Mose. Dieser ist zwar blau und auch das Gesicht des Engels ist blau, aber goldenes Haar umgibt es, und ein Strom weißen Lichtes, begleitet von andern Engeln, schafft die Brücke zum Himmel. Der Schoß des Engels ist eine Sonne, sein Nabel ist das Gottesauge. Ganz im Zentrum des Bildes steht ein Vogel. Vielleicht die Seele des großen Mose, die sich zum Himmel schwingt? „Ruhe in Frieden!“ könnte man dieses Gemälde nennen.
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