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Die Leive-Bibel
Exodus - Bild 59




Mose und Gott im Offenbarungszelt © Ulrich Leive


Mose und Gott im Offenbarungszelt (Stiftshütte)


Mose aber nahm die Hütte, und schlug sie auf außen, ferne vor dem Lager, und hieß sie eine Hütte des Stifts. Und wer den HErrn fragen wollte, mußte herausgehen zur Hütte des Stifts vor das Lager.
Und wenn Mose ausging zur Hütte, so stund alles Volk auf, und trat ein jeglicher in seiner Hütte Tür, und sahen ihm nach, bis er in die Hütte kam.
Und wenn Mose in die Hütte kam, so kam die Wolkensäule hernieder, und stund in der Hütte Tür, und redete mit Mose.
Und alles Volk sah die Wolkensäule in der Hütte Tür stehen, und stunden auf, und neigten sich, ein jeglicher in seiner Hütte Tür.
Der HErr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. Und wenn er wiederkehrte zum Lager, so wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, nicht aus der Hütte. - (Ex 33,7-11)


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Ein Kommentar von Willy Rordorf
Das „Offenbarungszelt“ der Israeliten ist eine ganz besondere Einrichtung. Die Anwesenheit Gottes ist nun nicht mehr an einen heiligen Berg und noch nicht an einen Tempel gebunden, sondern begleitet das Volk auf seiner Wüstenwanderung. Mose ist der Vermittler zwischen Gott und dem Volk. Er geht in das Zelt und redet mit Gott „von Angesicht zu Angesicht“. Leive hat Recht, dass das bildlich gemeint ist, denn Gott selber kann niemand sehen, ohne zu sterben. Der Maler stellt darum die Begegnung des Mose als eine Begegnung mit einem Engel dar, der ihm seine Weisungen und Ratschläge gibt. Das Volk steht in gebührendem Abstand zu ihnen, nur Josua ist bei ihm.

Schön ist die Idee Leives, die „Wolkensäule“, die nach dem biblischen Text am Eingang des Zeltes steht, hinter dem Kopf des Mose sichtbar werden zu lassen. Sie ist also gewissermassen die Inspiration des Mose. Die Bibel sagt ja, Moses Angesicht habe jedes Mal geleuchtet, wenn er zum Volk zurückkam (aus einem Übersetzungsfehler sind daraus die „Hörner“ des Mose geworden, etwa bei Michelangelos Moses-Statue). Er hätte darum sein Gesicht mit einem Schleier bedecken müssen.

Der Apostel Paulus (2. Korintherbrief 3, 12-18) wird darauf Bezug nehmen und von den Christen sagen: „Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn“.


© Willy Rordorf
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Mose sieht Gottes Rücken © Ulrich Leive


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Diese Seite wurde zuerst erstellt am 14. 04. 2007 / Zuletzt bearbeitet am 05. 05. 2015

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