Joseph hat großes Glück. Im Gefängnis gelingt es ihm, als Traumdeuter den direkten Hausangestellten des Pharao, die sich auch im Gefängnis befinden, nämlich seinem Mundschenk und seinem Bäcker, Eindruck zu machen. So wird er als Traumdeuter dem Pharao höchst persönlich empfohlen, als dieser beunruhigt über zwei Träume, die er hat, zu jedem Mittel greift, um die Deutung dieser Träume zu erfahren. Also wird Joseph ihm vorgeführt.
Welches sind die Träume Pharaos? Das Bild Leives führt sie uns vor Augen. Der Pharao steht links unten und erzählt Joseph, der ihm zuhört, die beiden Träume, die in der oberen Bildhälfte dargestellt sind. Selbstverständlich hört auch der ganze Hofstaat des Pharao, der ihn umsteht, höchst neugierig zu.
Der erste Traum zeigt zweimal sieben Kühe, die am Nil stehen: die einen sind dick und fett, die andern mager und hässlich. Was Leive nicht gleichzeitig darstellen kann: die mageren Kühe fressen die fetten auf. Der zweite Traum ist dem ersten parallel: sieben dicke Ähren werden von sieben mageren aufgefressen. Josephs Deutung der Träume: die sieben Kühe und Ähren bedeuten sieben Jahre. Also ist die Interpretation folgende: sieben Jahre werden in Ägypten reichliche Ernten zu erwarten sein, in den sieben folgenden aber wird Hungersnot herrschen.
Der Pharao glaubt Joseph und gibt ihm die Vollmacht, dieser Katastrophe der sieben Jahre Hungersnot vorzubeugen. Er soll während der guten Erntejahre das Korn in Silos sammeln lassen, damit Vorrat bleibt für die Jahre der Hungersnot.
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