Bild 15 - Bild 16
Nun ist es soweit: die junge Frau ist Königin geworden. Ihr Bräutigam hat sie zu sich auf sein Pferd genommen, sie prunkvoll gewandet. Sie kann es noch kaum glauben, das Glück, das ihr widerfährt: aus ihrer Niedrigkeit ist sie zu höchster Höhe emporgehoben.
Selbst das Pferd ist stolz darauf, eine so bedeutende Last zu tragen. Es sind ihm Flügel gewachsen, wie dem Pegasus. Und wer ist die schöne Dame im Hintergrund? Meiner Meinung nach ist sie die Liebe selbst. In ihrer stillen, sicheren Ruhe ist sie wie der Segen, der äber dem Paar ruht, der Inbegriff der Erfüllung.
Noch eindrücklicher ist das zweite Bild. Am Tage der Hochzeit nimmt der König Abschied von seiner Mutter. Ihr verdankt er sein Leben, ihr verdankt er vor allem die Fähigkeit, die Liebe einer andern Frau weiterzugeben. Die grünen Blätter sprießen aus ihnen.
Und da ist sie schon, die Auserwählte: wie eine Erscheinung wandelt sie aus dem blauen, ewigen Nachthimmel über die Stadt, ihm entgegen. In ihr, durch sie kommt der ganze Reigen der verschiedenen Gesichter der Weiblichkeit zu ihm, ein unerschöpflicher Reichtum. Der äussere Reichtum ist eine Sache, der innere Reichtum überbietet diesen tausendfach. Über allem posaunt der Engel der Erfüllung.
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