Bild 25 - Bild 27
Die beiden Bilder gehören zusammen. Erst wenn man sie zusammen sieht, entwickeln sie ihre ganze Wucht. Petrus ist beide Male im Zentrum und beide Male treffen ihn vorwurfsvolle, schneidende Blicke von allen Seiten. Man kann nicht eindrücklicher ein schlechtes Gewissen darstellen.
Um was geht es denn? Petrus lässt es keine Ruhe, zu erfahren, wie es Jesus nach seiner Gefangennahme ergeht. Er schleicht sich in des Hohenpriesters Palast, wo Jesus verhört werden soll; sein Mitjünger Johannes, der da Bekannte hat, ermöglicht es ihm. Aber da kann es nicht ausbleiben, dass ihn gewisse Leute erkennen als Jünger Jesu.
Von panischer Angst gepackt, verleugnet er schon am Eingang einer Magd gegenüber, dass er ein Jünger Jesu sei (Bild 25). Dann wird er aber noch einmal, und noch ein drittes Mal gefragt: Bist du nicht Jesu Jünger, habe ich dich nicht mit ihm im Garten Gethsemane gesehen?
Bei der dritten Verleugnung kräht der Hahn (Bild 27). Da erinnert sich Petrus, dass ihm Jesus vorausgesagt hatte, er werde ihn drei Mal verleugnen, noch bevor der Hahn krähe (und man sieht auch Jesus im Hintergrund, wie er sich zu Petrus umwendet). Da zerreisst es ihm das Herz - eindrücklich dargestellt durch den blutroten Strich auf seiner Brust -, und er weint bitterlich. Wer hat nicht die Vertonung dieses Schmerzes in J.S. Bachs Matthäuspassion im Ohr?
Es soll noch angemerkt werden, dass deswegen von den protestantischen Kirchturmspitzen als Mahnzeichen der Hahn uns grüßt.
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