Diese Geschichte ist eine ausgezeichnete Hilfe für uns Nachgeborene, die nicht Zeugen der Auferstehung Jesu sind.
Thomas war ja auch nicht anwesend, als Jesus am Ostersonntagabend sich seinen Jüngern als der Lebendige offenbarte. Er hat darum so reagiert, wie jedermann auf eine so verrückte Nachricht reagieren würde: Ich kann das nicht glauben! Oder jedenfalls nur, wenn mir das bewiesen wird, wenn der erneut lebende Tote sich mir so eindeutig darstellt, dass ich ihn nicht nur sehen, sondern berühren kann.
Am Sonntag drauf ist es soweit. Thomas befindet sich in der Jüngerschar, als der auferstandene Jesus sich ihnen erneut darstellt. Und jetzt tritt Jesus auf Thomas zu und sagt ihm: Lege deinen Finger in meine Wundmale! Man muss den Blick des Jüngers auf dem Bild Leives anschauen, dann merkt man, was in dem Mann vorgeht. Die Finger seiner linken Hand tasten sich vor bis zur Wunde des Lanzenstichs an der Seite Jesu, aber der Blick hat sich schon abgewendet, nach innen gerichtet. Man merkt, dieser Mann wird total überwältigt von dem, was ihm widerfährt, vom Ungläubigen wird er zum Glaubenden. Er kann nur noch lispeln: „Mein Herr und mein Gott!“.
„Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“, sagt Jesus zum Schluss. Dieser Ausspruch ist an uns gerichtet. Wie ergeht es uns, wenn wir das hören?
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