Bild 12 - Bild 14
Wie oft, hat Ulrich Leive die Verkündigung der Geburt Jesu an die Hirten mehrmals dargestellt. Ich möchte diese beiden Bilder nebeneinander stellen, denn sie scheinen mir gerade durch ihre Verschiedenheit sehr aussagekräftig.
Auf dem ersten Bild überfällt die Hirten panische Angst, als da plötzlich aus heiterem Nachthimmel ein Engel heranfliegt und mit einem überirdischen Licht die Dunkelheit aufzubrechen beginnt. Da kann er lang beteuern: „Siehe, ich verkündige euch große Freude!“, die Hirten sind nicht in der Lage, ihm zu glauben. Sogar die Schafe sehen ganz verdutzt drein, und der Hund bellt. Eine solch unerwartete Erscheinung muss ja auch diese Menschen in totale Verwirrung gebracht haben.
Auf dem zweiten Bild ist der erste Schreck schon überstanden. Die Hirten, aus der Pfeife paffend, haben sich etwas erholt. Friede breitet sich über die ganze Landschaft, auch über die Gesichter der Männer. Wir hören die Engelscharen singen: „Preis sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden!“.
Besonders eindrücklich finde ich den langen Hirtenstab in der Mitte. Er ist wie das Zeichen der Gnade und Fürsorge Gottes: Der Herr ist mein Hirte. Oben und unten sind in diesem Zeichen verbunden. Ein göttliches Kind, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend, ist uns geboren.
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