Hier ist die Freude über Gottes Hilfe förmlich zu spüren. Der abgewandt Schlafende mit blauem Gesicht erhebt sich, mit rotem Kopf, noch mit blinzelnden Augen, in das strahlende Licht, das ihn erfasst, hebt seine beiden Hände dem Himmel entgegen.
Oder der Musik entgegen, die vom rechts stehenden Flötenspieler her ertönt? Es ist gut möglich, dass ihn die erlösende Kraft der Musik ergreift, die auch andere Menschen, unten im Bild, in freudige Erregung versetzt.
Dieser Psalm hat noch eine andere Bedeutung erhalten in der christlichen Tradition. Denn die Verse 9-10 werden im Neuen Testament zitiert: „Darum freut sich mein Herz und jauchzt meine Seele, auch mein Leib wird sicher wohnen. Denn du gibst mein Leben nicht dem Totenreich preis, du lässt deinen Getreuen das Grab nicht schauen“. Petrus nimmt in seiner Pfingstpredigt (Apostelgeschichte 2, 25-28) Bezug auf diese Verse. Für ihn sind sie erfüllt in Jesu Sterben und Auferstehen.
Von da her gesehen hat die Darstellung Leives für mich noch einen tieferen Sinn: der blau Daliegende, der Tote, wird zu neuem Leben erweckt, steht auf, unter dem Licht der Verheißung Gottes „Du gibst mein Leben nicht dem Totenreich preis“.
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