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Die Leive-Bibel
1. Buch Samuel - Bild 1
Hannas Gebet und Erhörung




Hannah in Shilo beim Gebet © Ulrich Leive


Hannah in Shilo beim Gebet


Es war ein Mann, der hieß Elkana, ein Ephraimiter.
Und er hatte zwei Weiber; eine hieß Hanna, die andere Peninna. Peninna aber hatte Kinder, und Hanna hatte keine Kinder.
Und derselbe Mann ging jährlich hinauf von seiner Stadt, daß er anbetete, und opferte dem HErrn Zebaoth zu Silo.
Elkana aber sprach: Hanna, warum weinest du, und warum issest du nichts? und warum gehabt sich dein Herz so übel? Bin ich dir nicht besser denn zehn Söhne?
Da stund Hanna auf, nachdem sie gegessen hatten zu Silo und getrunken. (Eli aber, der Priester, saß auf einem Stuhl an der Pfoste des Tempels des HErrn.)
Und sie war von Herzen betrübt, und betete zum HErrn, und weinte sehr.
Und gelobte ein Gelübte und sprach: HErr Zebaoth, wirst du deiner Magd Elend ansehen, und an mich gedenken, und deiner Magd nicht vergessen, und wirst deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem HErrn geben sein Leben lang, und soll kein Schermesser auf sein Haupt kommen.
Und da sie lange betete vor dem HErrn, hatte Eli acht auf ihren Mund.
Denn Hanna redete in ihrem Herzen; allein ihre Lippen regeten sich, und ihre Stimme hörte man nicht. Da meinte Eli, sie wäre trunken
Und sprach zu ihr: Wie lange willst du trunken sein? Laß den Wein von dir kommen, den du bei dir hast.
Hanna aber antwortete und sprach: Nein, mein Herr, ich bin ein betrübt Weib. Wein und stark Getränke hab ich nicht getrunken, sondern habe mein Herz vor dem HErrn ausgeschüttet.
Du wollest deine Magd nicht achten wie ein loses Weib; denn ich habe aus meinem großen Kummer und Traurigkeit geredet bisher.
Eli antwortete und sprach: Gehe hin mit Frieden; der Gott Israels wird dir geben deine Bitte, die du von ihm gebeten hast.
Und des Morgens frühe machten sie sich auf; und da sie angebetet hatten vor dem HErrn, kehreten sie wieder um, und kamen heim gen Rama. Und Elkana erkannte sein Weib Hanna, und der HErr gedachte an sie.
Und da die Tage um waren, ward Hanna schwanger, und gebar einen Sohn, und hieß ihn Samuel; denn ich habe ihn von dem HErrn erbeten. - (1 Sam 1-3.8-17.19-20)


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Ein Kommentar von Willy Rordorf

Gabriel vor Zacharias © Ulrich Leive   Die Geschichte Samuels beginnt ganz ähnlich wie später diejenige Johannes des Täufers.

Beide Male befinden wir uns im Tempel von Jerusalem. Ulrich Leive stellt uns den Tempel auch mit denselben Motiven vor: Siebenarmiger Leuchter, Vorhang, zwei Löwen, die blauen Gesetzestafeln (vgl. Bild 1 zum Lukasevangelium).

Beide Male geht es um das Schicksal einer kinderlosen Frau. Aber im Unterschied zu Zacharias und Elisabeth, denen ein Engel die Geburt ihres Sohnes verkündet, ist es hier Hanna, die inständig darum betet, dass ihr doch noch ein Sohn geschenkt werden möge.

Der Priester Eli steht mit vorwurfsvoll angehobenen Armen im Hintergrund, denn er hat den Eindruck, diese Frau, die da so lange lautlos betet, sei vom Opferfest her betrunken. Weit gefehlt! Das ganze Bild bezeugt uns das Gegenteil. Hanna ist hell wach, voll innerer Zuversicht. Es ist, als ob die sieben Flammen der Kerzen auf dem Leuchter ihr Gebet symbolisierten: ihr strahlendes gelbes Licht setzt sich gen Himmel fort, und oben sehen wir auch ein neugeborenes Kind - der Wunsch Hannas ist also erhört worden.


© Willy Rordorf
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Diese Seite wurde zuerst erstellt am 22. 04. 2008 / Zuletzt bearbeitet am 08. 05. 2015

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