Dieses Bild drückt für mich die zwei Arten von Gottesverehrung aus. Links, ganz klein, gehen drei Männer still ihres Weges. Nach dem Bibeltext sind sie unterwegs nach Bethel, um ihre Opfergaben darzubringen: drei Böckchen, Brot und Wein. Bethel, das ist das „Haus Gottes“, wo schon Jakob seinen Traum von der Himmelsleiter hatte (siehe Genesis Bilder 97-99 + 13 Varianten). Das ist also die „klassische“ Weise der Gottesverehrung.
Die Schar der tanzenden Propheten ist die andere, ekstatische Art der Gottesverehrung. Sie ist weniger still, im Gegenteil, sie kann überborden in schallender Musik und Freudentaumel. Aber auch sie verehrt Gott mit Körper und Geist, mit allen Sinnen. Sind das nicht die Künstler, die in Tönen, in Worten, in Bildern dem Schöpfer ihre Verehrung zollen, oft etwas schockierend, aber auf jeden Fall authentisch, aus voller Kraft?
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