Bild 49 - Bild 50
Noch eine andere bewegende Geschichte wird uns erzählt. David, in der Wüste mit seinen Anhängern umherirrend, musste sich natürlich ausreichende Lebensmittel verschaffen. Da hört er, ein reicher Landbesitzer, Nabal, halte Schafschur mit seinen Riesenherden. Um sich nützlich zu erweisen, sichert er das Gebiet mit seinen Kriegern, allerdings ungefragt, in der Hoffnung, Nabal werde ihn für diesen Dienst mit Lebensmitteln versorgen. Aber da hat er sich getäuscht: Nabal will nichts davon wissen.
Erzürnt, bricht David mit seiner Schar auf, um Nabal zu bestrafen. Davon hört Abigail, die Frau des Nabal, und macht sich eilends auf mit reichlicher Speise und reichlichem Trank. Die Szene wird von Leive festgehalten, wie sie bei ihm ankommt, sich vor ihm verneigt und ihren mitgebrachten Tribut vor ihn hinlegen lässt. David, noch mit gezücktem Schwert an seiner Seite, lässt sich von seinem Entschluss abbringen, sich zu rächen. Wir sehen seinem Blick an, dass er sich erweicht, dass seine Augen sanft zu werden beginnen. Man merkt, dass das Schicksal dieser Frau ihm ans Herz geht, ja dass er sich bereits in sie verliebt. Der Umschwung in seinem Gemüt scheint mir noch durch die Präsenz des Pferdekopfes hinter Davids Kopf unterstrichen zu werden: nicht mit herrischer Gewalt, sondern aus Güte will er handeln.
Das zweite Bild zeigt uns die unmittelbare Folge der Geschichte. Nabal hat unterdessen ein fabelhaftes Festmahl organisiert. Er ist darauf total betrunken. Am nächsten Morgen erzählt ihm seine Frau, was am Vortag vorgefallen war. Da wurde Nabal so von Zorn gepackt, dass er gleich eine Herzkrise hatte und bald darauf starb, noch mit der Weinflasche in der Hand. David und seine Leute können sich nun frei die Schafe auslesen aus Nabals Herde, die sie brauchen; Abigail folgt David als seine neue Gemahlin.
|