Der junge Mann, der bei der Steinigung des Stephanus die Kleider hütete, ist entschlossen, scharf gegen die Christen-Sektierer vorzugehen. Dafür reist er nach Damaskus, wo er weiß, dass es Christen gibt. Das tut er - so will es die Tradition - hoch zu Ross.
Unterwegs passiert ihm etwas Umwerfendes. Er sieht ein strahlendes Licht am Himmel und hört eine Stimme, die zu ihm sagt: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“. Auf seine Frage, wer ihm da rufe, erhält er zur Antwort: „Ich bin Jesus, den du verfolgst„. Die Wucht dieser Vision ist so stark, dass sie ihn zu Boden wirft. Und damit nicht genug: Sie trifft ihn so direkt in die Augen, dass er erblindet.
Die Männer, die ihn begleiten - man kann deren zwei im Hintergrund erkennen -, haben zwar die Stimme gehört, aber nichts gesehen. Sie müssen ihn an der Hand nach Damaskus führen, wo er drei Tage lang nichts sieht, weder trinkt noch isst.
Ein Christ in Damaskus, Ananias, wird von Gott zu ihm geschickt. Voll Furcht, ungläubig, dass sich der notorische Christenverfolger Saulus bekehrt hat, trifft er ihn, legt ihm jedoch die Hände auf und tauft ihn. Von da an trägt er den abendländischen Namen Paulus.
Die Bekehrung des Saulus zum Paulus ist die berühmteste der ganzen christlichen Geschichte. Sie war auch ein wahrhaft historisches Ereignis: sie bedeutete den Eintritt des Christentums in die griechisch-römische Welt, der bald zum Siegeszug der jungen Religion wurde.
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