Jetzt ist das Gewitter losgebrochen. Auch die Farbgebung des Bildes ist dunkel. Die zehn Brüder (wie schon auf dem vorhergehenden Bild ist Benjamin nicht dabei) umringen Joseph mit weit aufgerissenen Augen. Sie legen Hand an ihn. Als erstes ziehen sie ihm sein Luxusgewändlein aus. Wer genau hinschaut, sieht, dass sich das darauf Dargestellte total verändert hat: Joseph krault nicht mehr die Mähne des Löwen wie vorher, sondern der Löwe erhebt seine Tatzen gegen ihn.
Joseph ist jetzt angsterfüllt. Jetzt endlich begreift er, was mit ihm geschieht. Er hat auch schon Püffe an der Stirn und an der Achsel erhalten, aus denen er blutet. Man merkt den Gesichtern der Brüder an, dass sie zum Äußersten bereit sind, dass sie diesen Saukerl von Bruder am liebsten beseitigen möchten.
Es ist nur einer, Juda, rechts außen, der sie daran hindert, ihren Plan auszuführen. Er ist der älteste Bruder, ihn plagt das schlechte Gewissen: was werden wir dem Vater sagen? Mit erhobenen Händen und entsprechenden Worten bringt er die Brüder davon ab, Joseph zu töten. Sie wollen ihn sich vom Leib schaffen, ja, aber ihn verkaufen und als Sklaven in den fernen Süden schicken.
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