Eines Tages wird Joseph von seinem Vater zu den Brüdern, die die Schafherden weiden, geschickt, um nachzusehen, wie alles steht und dem Vater zu berichten.
Da kommt er an die falsche Adresse. Die Brüder haben schon längst die Nase voll von diesem Herrensöhnchen. Sie stehen drohend da und gucken dem Joseph entgegen, der noch die Dreistigkeit hat, im kostbaren Hemd bei ihnen zu erscheinen, das ihm sein Vater, ihm allein, geschenkt hat. Und was ist auf dem Rücken de Hemds zu sehen? Ein Jüngling, der den vor ihm stehenden Löwen die Mähne krault. Noch eine unverschämte Provokation!
Joseph schaut zwar verwundert drein, ihm schwant noch nichts Böses – aber der Betrachter des Bilds spürt, wie sich in der geballten, dunkelroten Schar der Brüder – sie sehen so heiß aus wie die Sonne – ein Gewitter aufbaut, das gleich ausbrechen kann. Die ruhig weidenden Schafe merken natürlich von allem nichts.
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