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Die Leive-Bibel
Genesis - Bild 133
Josephs Brüder werden hart geängstigt




Der Silberbecher © Ulrich Leive


Der Silberbecher


Und Joseph befahl seinem Haushalter und sprach: Fülle den Männern ihre Säcke mit Speise, soviel sie führen mögen, und lege jeglichem sein Geld oben in seinen Sack;
Und meinen silbernen Becher lege oben in des Jüngsten Sack mit dem Gelde für das Getreide. Der tat, wie ihm Joseph hatte gesagt.
Des morgens, da es licht ward, ließen sie die Männer ziehen mit ihren Eseln.
Da sie aber zur Stadt hinaus waren, und nicht ferne kommen, sprach Joseph zu seinem Haushalter: Auf, und jage den Männern nach, und wenn du sie ereilest, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten?
Ist's nicht das, daraus mein Herr trinket, und damit er weissaget? Ihr habt übel getan.
Und als er sie ereilte, redete er mit ihnen solche Worte.
Sie antworteten ihm: Warum redet mein Herr solche Worte?
Wie sollten wir denn aus deines Herrn Hause gestohlen haben Silber oder Gold?
Bei welchen er gefunden wird unter deinen Knechten, der sei des Todes.
Er sprach: Ja, es sei, wie ihr geredet habt. Bei welchem er gefunden wird, der sei mein Knecht; ihr aber sollt ledig sein.
Und sie eileten, und legte ein jeglicher seinen Sack ab auf die Erde, und ein jeglicher tat seinen Sack auf.
Und er suchte, und hub am Ältesten an bis auf den Jüngsten; da fand sich der Becher in Benjamins Sack.
Da zerrissen sie ihre Kleider; und lud ein jeglicher auf seinen Esel, und zogen wieder in die Stadt. - (Gen 44,1-13)


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Ein Kommentar von Willy Rordorf
Nach einer angenehmen Nacht brechen die Söhne Jakobs gut gelaunt auf. Sie haben ihre Esel mit neuen Kornsäcken beladen und sind schon recht früh aufgebrochen, um die Heimreise anzutreten.

Schon sind sie ein ganzes Stück Weges vorangekommen – im Hintergrund sieht man noch eine Pyramide -, da merken sie, dass eine ganze Schar Häscher mit Lanzen ihnen nachgejagt kommt. Der Chef steigt ab von seinem Kamel und herrscht sie an: „Schurken! Ist das euer ganzer Dank? Nachdem man euch so freundlich behandelt hat, habt ihr die Frechheit, zu Dieben zu werden? Den silbernen Becher, den euer Gastgeber auf seinem Tisch stehen hatte, habt ihr gestohlen? Unverschämte Bande! Macht sofort eure Säcke auf, dass wir sie kontrollieren können“.

Wie aus einem Mund entgegen die Brüder: „Das ist unmöglich! Wir sind ehrliche Leute, so eine schandbare Tat würden wir nie und nimmer verüben. Schaut nur nach, ihr werdet nichts finden!“.

Jeder Sack, wieder schön der Reihe nach, ihrem Alter entsprechend, wird aufgemacht. Nirgends, weder im ersten, noch im zweiten, dritten und den folgenden Säcken wird etwas gefunden. Aber o Schreck!, im Sack Benjamins, des Jüngsten, liegt der Silberbecher obenauf. Benjamin guckt verständnislos zum Chef der Häscher auf, der ihn vorwurfsvoll ansieht. Seine Hände sagen: ich weiss von nichts.

Unterdessen haben die Brüder sich von der Wahrheit des gefundenen Silberbechers überzeugen müssen. Sie erheben ein großes Wehgeschrei: „Ums Himmels willen! Hat Benjamin tatsächlich so etwas Schändliches getan?“. Vor Verzweiflung reißt sich der Vorderste an den Haaren, andere werfen in ohnmächtiger Gebärde die Hände hoch.

Alles Wehklagen hilft nichts. Sie müssen wohl oder übel den Häschern folgen, wieder zurück in Josephs Palast. Man kann sich die gedrückte Stimmung vorstellen, in der sie diesen Weg unter die Füsse nehmen.


© Willy Rordorf
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Gastmahl bei Joseph © Ulrich Leive
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Brüder vor Joseph © Ulrich Leive


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Diese Seite wurde zuerst erstellt am 14. 04. 2007 / Zuletzt bearbeitet am 05. 05. 2015

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