Unglaublich, wieviel Ulrich Leive auf einem Bild erzählen kann! Links ist sozusagen die Vorgeschichte geschildert: Saul war von seinem Vater geschickt worden, die zehn verlaufenen Eselinnen zu suchen (sie sind in der Bildmitte zu sehen). Dabei kam er nach Zuf, wo Samuel wohnte und wo gerade ein großes Volksfest im Gange war (links unten). Samuel bat Saul, bei ihm zu übernachten, denn es war ihm von Gott angezeigt worden, dass dieser zum König Israels erwählt sei.
Am nächsten Morgen nimmt der Prophet einen Krug mit Salböl und salbt den jungen, schönen und großgewachsenen Mann. Im gleichen Augenblick wird Saul vom Geiste Gottes ergriffen. Wir sehen oben in der Mitte des Bildes, wie er sich zu einer tanzenden Schar von Propheten begibt, über der die Zeichen des Friedens, der Regenbogen und die Taube, erscheinen. Der schwarze Vogel links ergreift die Flucht.
Wunderbar, diese kreishafte Einheit zwischen dem greisen Haupt des Propheten und dem erstaunten, aber gefassten, bereitwilligen Kopf von Saul.
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