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Die Leive-Bibel
Matthäusevangelium - Bild 12




Johannes tauft Jesus © Ulrich Leive


Johannes tauft Jesus im Jordan


Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, daß er sich von ihm taufen ließe.
Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser; und siehe, da tat sich der Himmel auf über ihm. Und er sah den Geist Gottes, gleich als eine Taube, herabfahren, und über ihn kommen.
Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe. - (Mt 3,13.16-17)


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Ein Kommentar von Willy Rordorf
Johannes der Täufer, mit imposantem Haupt, steht bis zu den Knien im Fluss und tauft Jesus, der vor ihm bis zur Brust im Wasser steht. Aus seiner geöffneten linken Hand fließt das Taufwasser auf den Kopf Jesu und bis auf seine Stirn herab. Die rechte Hand hält er segnend vor das Antlitz Jesu.

Johannes hat nicht nur ein härenes Gewand an, wie die Bibel sagt, sondern ein festliches, sakrales, gelbes. Er ist gegenwärtig Verbindungsmann zwischen Himmel und Erde. Das wird noch unterstrichen durch die Taube, die im gelben Kreis vom Himmel herabfliegt und sich auf Jesus niederlassen wird.

Der Moment ist andächtig. Das merkt man nicht nur an der grossen Zahl von Menschen, groß und klein, Männer, Frauen, Kinder, die in großer Ruhe herbeiströmen, sondern sogar am Löwen, der zuhinterst auf dem Bild auch ganz ergriffen der Szene zuschaut.

Die große Frage für den Betrachter ist die folgende: Wer ist die Frau, die rechts von Jesus steht, ihn wie eine Madonna ansieht und eine Wasserflasche in den Händen trägt? Da die Frau nur in der Mitte ihres Körpers bekleidet ist, was bei Leive oft eine besondere Bedeutung hat, vermute ich, dass er hier symbolisch die Kirche eingeführt hat, die Zeuge wird dieses außerordentlichen Geschehens und darum sich mit der Wasserflasche darauf vorbereitet, Johannes später nachzuahmen, indem sie die Neubekehrten taufen wird.

Und zwar in der gleichen Weise, wie Johannes es auf diesem Bild tut, nämlich nicht als totale Immersion des Getauften ins Wasser, sondern durch dreimalige Übergiessung seines Hauptes mit Wasser. So stellt auch die kommende christliche Ikonographie die Taufe Jesu dar, wobei meistens im Flusswasser nicht nur Fische schwimmen, sondern auch die Dämonen des Wassers die Flucht ergreifen.

Oder ist die Frau ein Engel, der Johannes zudient? Auch dieses Motiv findet man in der altchristlichen Ikonographie.


© Willy Rordorf
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Versuchung Jesu in der Wüste © Ulrich Leive


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Diese Seite wurde zuerst erstellt am 28. 06. 2007 / Zuletzt bearbeitet am 06. 03. 2015

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