Jesus begegnet auf seiner Wanderschaft zum ersten Mal einem Nichtjuden. Es ist ein Hauptmann der römischen Garnison in Kafarnaum. Dieser Hauptmann will Jesus unbedingt sehen, da einer seiner Leute gelähmt und von furchtbaren Schmerzen gepeinigt ist, und er gehört hat, dass da ein Wunderheiler im Land umherzieht.
Das Bild Leives stellt die Begegnung der beiden dar. Der Hauptmann hat respektvoll seinen Helm abgenommen und erklärt sein Anliegen. Als Jesus sich anerbietet, mit ihm in sein Haus zu kommen, widerspricht er. Er weiss offenbar, dass die Juden nicht gern in römisch-heidnische Häuser gehen. Er sagt: „Ich bin nicht würdig, dass du in mein Haus kommst, doch sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird gesund“. Dieser Satz ist in die christliche Eucharistieliturgie aufgenommen worden und wird bei der Kommunion von jedem Teilnehmenden auf sich bezogen.
Als Begründung gibt der Hauptmann an, er habe doch auch Autorität, einem seiner Soldaten zu sagen: Tu dies oder tu das, und er macht es. So kannst doch auch du, Jesus, aus der Ferne deine Befehle erteilen. Da staunt Jesus und sagt: So einen Glauben habe ich bei meinen Landsleuten noch nicht gefunden. Geh heim, dein Knecht ist gesund! Und sieh da: im Hintergrund des Bildes wird der geheilte Knecht schon herangeführt.
Die Begleiter Jesu sehen das und tuscheln untereinander: Was soll denn das bedeuten? Dieser Mann Jesus lässt sich mit einem Römer ein, sogar mit einem Offizier der Besatzungsmacht! Unerhört!
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