Ulrich Leive gibt diesem ersten Psalm eine ganz eigenwillige Interpretation. Im Psalm selber ist nicht die Rede von Schafen. Auf dem Bild ist aber im Hintergrund ein Hirte mit seiner Herde zu sehen und im Vordergrund steht ein junger lächelnder Mann mit einem Schäfchen im Arm.
Das ist offenbar der Mann, der im Psalm gepriesen wird als derjenige der Lust hat an der Weisung des Herrn und darüber sinnt Tag und Nacht. Er wird einem Baum verglichen, der am Wasser steht und Frucht trägt. Der junge Mann steht effektiv im Wasser und seine Frucht sind offenbar die Blumen hinter ihm und die Unschuld, mit der er das unschuldige Lamm trägt. Er ist selber behütet vom Hirten hinter ihm, der ihm zuwinkt.
Ganz anders die Menschen unter ihm. Sie irren herum, schreien, drohen zu ertrinken im Wasser. Sie haben keinen Grund und Boden unter ihren Füüßen. Das sind die Menschen, die den rechten Weg, die Standfestigkeit nicht gefunden haben, und von denen der Psalm sagt, sie seien wie Spreu, die der Wind verweht.
Deutlicher kann man nicht zeigen, dass die Liebe zu Gott wahres Glück bringt und dass man deswegen gut daran tut, sich aus den strömenden Wassern der Sinnlosigkeit zu retten.
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