Ein unübersehbarer Zug von Heimkehrenden bewegt sich da gegen uns. Zuvorderst der Sänger mit der Harfe und seiner Familie. Sie kommen daher wie Träumende.
Was ist denn los? Die Figur rechts gibt uns die Erklärung. Dieser Mann ist Moses. Er hat in grauer Vorzeit die Israeliten heimgeführt aus Ägypten. Das war ein Wunder, eine unerwartete Wende. Der Engel im Hintergrund ist das Zeichen dafür: er gießt Wasser aus einem Krug auf die Heimkehrenden, segnet sie mit seinem göttlichen Beistand.
So muss es allen Heimkehrenden der Geschichte zumute sein. „Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten“ (Vers 5). So war es nach unserm Psalm nachmals den Juden zumute, als sie aus der babylonischen Gefangenschaft heimkehrten. Und so geht es den Millionen Menschen, die seither heimatvertrieben wieder in ihr Land zurückkehren können.
Johannes Brahms hat in seinem Deutschen Requiem diesen Vers 5 noch anders ausgelegt: Die Heimkehrenden sind bei ihm die Toten, die aus dem Tränental heimkehren zur himmlischen Ernte und voll Jubels sein werden.
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