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Die Leive-Bibel
Daniel - Bild 10




Nebukadnezars Traum 2 © Ulrich Leive


Nebukadnezars Traum 2


Ich, Nebukadnezar, da ich gute Ruhe hatte in meinem Hause,
Sah ich einen Traum.
Und ich befahl, daß alle Weisen vor mich hereingebracht würden.
Aber sie konnten mir nicht sagen, was er bedeutete.
Bis zuletzt Daniel vor mich kam. Und ich erzählete vor ihm den Traum:
Siehe, es stund ein Baum mitten im Lande, der war sehr hoch.
Und ich sah ein Gesicht auf meinem Bette, und siehe, ein heiliger Wächter fuhr vom Himmel herab;
Der rief überlaut und sprach also: Hauet den Baum um.
Doch laß:t den Stock mit seinen Wurzeln in der Erde bleiben; er aber soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase gehen; er soll unter dem Tau des Himmels liegen, und naß werden, und soll sich weiden mit den Tieren von den Kräutern der Erde.
Und das menschliche Herz soll von ihm genommen, und ein viehisch Herz ihm gegeben werden, bis daß sieben Zeiten über ihm um sind.
Da entsetzte sich Daniel, und seine Gedanken betrübten ihn.
Der Baum den du gesehen hast,
Das bist du, König, der du so groß und mächtig worden.
Daß aber der König einen heiligen Wächter gesehen hat,
Das ist die Deutung:
Man wird dich von den Leuten stoßen, und mußt bei den Tieren auf dem Felde bleiben, bis über dir sieben Zeiten um sind, auf daß du erkennest, daß der Höchste Gewalt hat über der Menschen Königreiche, und gibt sie, wem er will.
Dein Königreich soll dir bleiben, wenn du erkannt hast die Gewalt im Himmel. - (Dan 4,1-5.7.10-13.16-17.19.20-23)


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Ein Kommentar von Willy Rordorf

Bild 10 - Bild 12

Nebukadnezars Wahn 2 © Ulrich Leive   Diese beiden Bilder führen das unberechenbare Auf und Ab des menschlichen Schicksals vor Augen, über das wir nicht verfügen. Nebukadnezar hat zwei Träume, die er nicht deuten kann, aus denen aber Daniel ihm sein künftiges Schicksal vorhersagt.

Im ersten Traum scheint alles prächtig. Wir sehen einen himmelwärts strebenden Baum, üppig, schattenspendend. Er ist ein Symbol für die weitreichende, glanzvolle Herrschaft des Königs. Aber leider ist ein Engel, kaum sichtbar, an einer verheerenden Arbeit: er schlägt mit einer Axt an die Wurzel des Baumes, bald wird er umfallen. Das bedeutet: o König, deine Herrschaft wird bis auf ihre Wurzel bedroht.

Der folgende Traum zeigt die Erfüllung des Traums. Hinten sehen wir die Stadt Babylon, großartig wie immer. Aber im Vordergrund liegt Nebukadnezar in einem schauererregenden Zustand: seine Augen sehen verwirrt in die Ferne, sein Haar ist überlang und fällt ihm in ungepflegten Strähnen vom Haupt, die Nägel sind zu Krallen geworden, er selber ist nackt, schmutzig, von Tieren umgeben, mit denen er auf freiem Feld zusammenlebt. Nebukadnezar hat den Verstand verloren und ist darum verstoßen.

Die Geschichte hat allerdings ein Happy End. Der König bekommt seinen Verstand und damit seine Herrschaft zurück. Um so mehr werden wir daran gemahnt, wie in der Hiob-Geschichte, dass menschliches Glück, menschlicher Wohlstand keinen sicheren Bestandteil unseres Lebens bilden, sondern ebenso verschwinden wie wieder auftauchen können.


© Willy Rordorf
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Nebukadnezars Traum 1 © Ulrich Leive
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Nebukadnezars Wahn 1 © Ulrich Leive


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Diese Seite wurde zuerst erstellt am 01. 10. 2008 / Zuletzt bearbeitet am 11. 05. 2015

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