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Die Leive-Bibel
Daniel - Bild 12




Nebukadnezars Wahn 2 © Ulrich Leive


Nebukadnezars Wahn 2


Dies alles widerfuhr dem Könige Nebukadnezar.
Nach zwölf Monaten
Hub er an und sprach: Das ist die große Babel, die ich erbauet habe durch meine große Macht.
Ehe der König diese Worte ausgeredet hatte, fiel eine Stimme vom Himmel: Dir wird gesagt: Dein Königreich soll dir genommen werden;
Und man wird dich von den Leuten verstoßen, und sollst bei den Tieren, so auf dem Felde gehen, bleiben.
Von Stund an ward das Wort vollbracht.
Nach dieser Zeit hub ich, Nebukadnezar, meine Augen auf gen Himmel und lobete den Höchsten. Ich pries und ehrte den, so ewiglich lebet, des Gewalt ewig ist.
Zurselbigen Zeit kam ich wieder zu meinen königlichen Ehren.
Darum lobe ich, Nebukadnezar, und ehre und preise den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz ist, den kann er demütigen. - (Dan 4,25-31.33-34)


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Ein Kommentar von Willy Rordorf

Bild 10 - Bild 12

Nebukadnezars Traum 2 © Ulrich Leive   Diese beiden Bilder führen das unberechenbare Auf und Ab des menschlichen Schicksals vor Augen, über das wir nicht verfügen. Nebukadnezar hat zwei Träume, die er nicht deuten kann, aus denen aber Daniel ihm sein künftiges Schicksal vorhersagt.

Im ersten Traum scheint alles prächtig. Wir sehen einen himmelwärts strebenden Baum, üppig, schattenspendend. Er ist ein Symbol für die weitreichende, glanzvolle Herrschaft des Königs. Aber leider ist ein Engel, kaum sichtbar, an einer verheerenden Arbeit: er schlägt mit einer Axt an die Wurzel des Baumes, bald wird er umfallen. Das bedeutet: o König, deine Herrschaft wird bis auf ihre Wurzel bedroht.

Der folgende Traum zeigt die Erfüllung des Traums. Hinten sehen wir die Stadt Babylon, großartig wie immer. Aber im Vordergrund liegt Nebukadnezar in einem schauererregenden Zustand: seine Augen sehen verwirrt in die Ferne, sein Haar ist überlang und fällt ihm in ungepflegten Strähnen vom Haupt, die Nägel sind zu Krallen geworden, er selber ist nackt, schmutzig, von Tieren umgeben, mit denen er auf freiem Feld zusammenlebt. Nebukadnezar hat den Verstand verloren und ist darum verstoßen.

Die Geschichte hat allerdings ein Happy End. Der König bekommt seinen Verstand und damit seine Herrschaft zurück. Um so mehr werden wir daran gemahnt, wie in der Hiob-Geschichte, dass menschliches Glück, menschlicher Wohlstand keinen sicheren Bestandteil unseres Lebens bilden, sondern ebenso verschwinden wie wieder auftauchen können.


© Willy Rordorf
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Nebukadnezars Wahn 1 © Ulrich Leive
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Das Gastmahl Belschazzars © Ulrich Leive


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Diese Seite wurde zuerst erstellt am 01. 10. 2008 / Zuletzt bearbeitet am 11. 05. 2015

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