Bild 10 - Bild 12
Diese beiden Bilder führen das unberechenbare Auf und Ab des menschlichen Schicksals vor Augen, über das wir nicht verfügen.
Nebukadnezar hat zwei Träume, die er nicht deuten kann, aus denen aber Daniel ihm sein künftiges Schicksal vorhersagt.
Im ersten Traum scheint alles prächtig. Wir sehen einen himmelwärts strebenden Baum, üppig, schattenspendend. Er ist ein Symbol für die weitreichende, glanzvolle Herrschaft des Königs. Aber leider ist ein Engel, kaum sichtbar, an einer verheerenden Arbeit: er schlägt mit einer Axt an die Wurzel des Baumes, bald wird er umfallen. Das bedeutet: o König, deine Herrschaft wird bis auf ihre Wurzel bedroht.
Der folgende Traum zeigt die Erfüllung des Traums. Hinten sehen wir die Stadt Babylon, großartig wie immer. Aber im Vordergrund liegt Nebukadnezar in einem schauererregenden Zustand: seine Augen sehen verwirrt in die Ferne, sein Haar ist überlang und fällt ihm in ungepflegten Strähnen vom Haupt, die Nägel sind zu Krallen geworden, er selber ist nackt, schmutzig, von Tieren umgeben, mit denen er auf freiem Feld zusammenlebt. Nebukadnezar hat den Verstand verloren und ist darum verstoßen.
Die Geschichte hat allerdings ein Happy End. Der König bekommt seinen Verstand und damit seine Herrschaft zurück. Um so mehr werden wir daran gemahnt, wie in der Hiob-Geschichte, dass menschliches Glück, menschlicher Wohlstand keinen sicheren Bestandteil unseres Lebens bilden, sondern ebenso verschwinden wie wieder auftauchen können.
|