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Die Leive-Bibel
Daniel - Bild 13




Das Gastmahl Belschazzars © Ulrich Leive


Das Gastmahl Belschazzars


König Belsazer machte ein herrlich Mahl seinen tausend Gewaltigen, und soff sich voll mit ihnen.
Und da er trunken war, hieß er die güldnen und silbernen Gefäße hrbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, daß der König mit seinen Gewaltigen, mit seinen Weibern und seinen Kebsweibern daraus tränken.
Also wurden hergebracht die güldnen Gefäße.
Und da sie so soffen, lobeten sie die güldnen, silbernen, ehernen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter.
Eben zur selbigen Stunde gingen hervor Finger als einer Menschenhand, die schrieben, gegen dem Leuchter über, auf die getünchte Wand in dem königlichen Saal; und der König ward gewahr der Hand, die da schrieb.
Da entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, daß ihm die Lenden schütterten, und die Beine zitterten.
Und der König rief überlaut, daß man die Weisen, Chaldäer und Wahrsager hereinbringen sollte.
Da wurden alle Weisen hereingebracht; aber sie konnten weder die Schrift lesen, noch die Deutung dem Könige anzeigen.
Des erschrak der König Belsazer noch härter, und verlor ganz seine Farbe; und seinen Gewaltigen ward bange.
Da ging die Königin hinein in den Saal, und sprach: Es ist ein Mann in deinem Königreich, der den Geist der heiligen Götter hat.
Nämlich Daniel. So rufe man nun Daniel, der wird sagen, was es bedeutet.
Da ward Daniel hinein vor den König gebracht.
Da fing Daniel an, und redete vor dem König:
Du hast dein Herz nicht gedemütigt,
Sondern hast dich wider den Herrn des Himmels erhoben.
Darum ist von ihm gesandt diese Hand und diese Schrift.
Das ist aber die Schrift: Mene, mene, tekel, u-pharsin.
Und sie bedeutet dies: Mene, das ist, Gott hat dein Königreich gezählet, und vollendet.
Tekel, das ist, man hat dich in einer Wage gewogen, und zu leicht gefunden.
Peres, das ist, dein Königreich ist zerteilet, und den Medern und Persern gegeben.
Da befahl Belsazer, daß man Daniel mit Purpur kleiden sollte, und eine güldne Kette an den Hals geben, und ließ von ihm verkündigen, daß er der dritte Herr sei im Königreich.
Aber in derselbigen Nacht ward der Chaldäer König Belsazer getötet. - (Dan 5,1-13.17.22-30)


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Ein Kommentar von Willy Rordorf
Ein merkwürdiges, erschreckendes Bild! Als die golden leuchtende Schrift in hebräischen Buchstaben auf dem Torbogen des Festsaals erscheint, ist die ganze üppige Feststimmung der Zechenden wie abgelöscht, eine unheimliche Stille breitet sich aus. Man kann kaum noch die einzelnen Personen unterscheiden, nur der König mit seinem schwarzen Bart, dem offenen Mund und der erhobenen Hand sticht heraus.

Es konnten Belschazzar auch nur die Haare zu Berge stehen, als Daniel die rätselhafte Schrift jetzt deutet. „Mene, mene, tekel u(nd) parsin“, was kommentiert wird als: „Gezählt hat Gott deine Königsherrschaft, und er hat sie beendet; gewogen worden bist du auf der Waage, und für zu leicht bist du befunden worden; zerteilt ist deine Königsherrschaft und den Medern und den Persern ist sie gegeben“. All das als Strafe dafür, dass Belschazzar sich vergriffen hat an dem goldenen Geschirr, das er aus dem Tempel in Jerusalem entwendet hat und aus dem er jetzt zecht mit seinen Notablen, zur Verspottung des Judengottes.

In derselben Nacht sei Belschazzar umgebracht worden.


© Willy Rordorf
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Diese Seite wurde zuerst erstellt am 01. 10. 2008 / Zuletzt bearbeitet am 11. 05. 2015

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